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Sonstiges  

40 Jahre Landesleistungszentrum Burglengenfeld

Rede des BTTV-Präsidenten Claus Wagner (Bild: Karl-Heinz Weniger)

 

Burglengenfeld. Das Landesleistungszentrum für Tischtennis in Burglengenfeld wird bestehen bleiben, allerdings in abgespeckter Form. »Wir müssen die Kräfte bündeln und die Talentförderung auf neue Beine stellen«,  betonte BLSV-Vizepräsident Karl Rauh (München) bei der 40-Jahr-Feier der Einrichtung am 26. Januar im Foyer des Gymnasiums. Der für den Leistungssport zuständige Funktionär des Bayerischen Landessportverbandes machte deutlich: »Die Nachwuchsförderung erfolgt künftig zentral im neuen Bundesstützpunkt Kolbermoor«.

Claus Wagner, Präsident des Bayerischen Tischtennisverbandes, sieht für das »Tischtennis-Mekka Burglengenfeld« dennoch eine Zukunft. Als Austragungsort für Lehrgänge aller Art und Schulvergleichskämpfe. Wagner  will die Einrichtung auch dem Leiter Fritz Haag zuliebe erhalten: »Das Landesleistungszentrum ist sein Lebenswerk«. Vier Jahrzehnte lang hat »Mr. Tischtennis« in Burglengenfeld die besten Spieler der Welt empfangen, Funktionäre betreut, unzählige Turniere ausgerichtet und Lehrgänge organisiert. Dafür hat ihn der Verband mit höchsten Auszeichnungen geehrt. BTTV-Präsident Claus Wagner fügte am Samstag noch eine an und verlieh Fritz Haag die höchste Auszeichnung des Deutschen Tischtennisbundes, die goldene DTTB-Ehrennadel.

40 Jahre Landesleistungszentrum bedeuten nicht nur unzählige Veranstaltungen, sondern auch 60 000 Übernachtungen und viele Millionen Euro Umsatz für die Region. Die Leistung der Familie Traudl und Fritz Haag in dieser Zeit nötigt dem Präsidenten größten Respekt ab. Claus Wagner zitierte den vielfachen ungarischen Weltmeister Ferenc Sido, der einmal sagte: »Nirgendwo auf der Welt habe ich eine so herzliche Freundschaft erlebt wie im Hause Haag in Schwandorf«.

Als der Bayerische Tischtennisverband vor 40 Jahren das Landesleistungszentrum Burglengenfeld gründete, hatte er, sportlich gesehen, seine beste Zeit schon hinter sich. »Seitdem ist es keinem Spieler des BTTV mehr gelungen, einen deutschen Meistertitel nach Bayern zu holen«, stellte Präsident Claus Wagner fest. In den fünfziger und sechziger Jahren dagegen hatte Bayern das Tischtennisgeschehen in Deutschland beherrscht. Der legendäre Conny Freundorfer holte allein neunmal hintereinander den Titel.

Die nationalen Meister Bastian Steger, Cornel Borsos und Carsten Matthias stammten zwar auch aus Bayern, starteten bei ihren Titelgewinnen aber für andere Landesverbände. »Die Vereine im Westen und Südwesten bezahlen offensichtlich besser«, so die Erklärung des BTTV-Präsidenten. Mangelnde Finanzen macht Claus Wagner auch dafür verantwortlich, dass die bayerischen Teams in der Bundesliga weitgehend zu den »Fahrstuhlmannschaften« gehören. Erste Lichtblicke für eine Kehrtwende sieht er im SV DJK Kolbermoor, der sich mit eigenen jungen Spielerinnen in der Damen-Bundesliga halten könne.

Die Einrichtung des Tischtennis-Landesleistungszentrums in Burglengenfeld gehörte 1972 zu den ersten Maßnahmen des damals neu gegründeten Großlandkreises Schwandorf. Stellvertretender Landrat Joachim Hanisch erinnerte sich bei der 40-Jahrfeier an seine aktive Zeit als Spieler und die Einsätze im »Tischtennis-Mekka«. Der ehemalige Spartenleiter des Tischtennisvereins Bruck und stellvertretende Kreisvorsitzende stand sogar einmal gegen den vielfachen Weltmeister Ferenc Sido an der Platte.

Soziale Kontakte, Aufwertung der Region, wirtschaftliche Sogwirkung, sportliche Höchstleistungen: Für Joachim Hanisch ist das Leistungszentrum zu einer Erfolgsgeschichte geworden. Sie sei durch eine beispielhafte Zusammenarbeit der Schule, des Landkreises, der Stadt und des Verbandes zustande gekommen. »Deshalb ist mir um die Zukunft der Einrichtung nicht bange«, versicherte der stellvertretende Landrat. Er wünschte sich allerdings in Zukunft eine größere Zuschauerresonanz.

Oberstudiendirektorin Dr. Beate Panzer betonte das ehrenamtliche Engagement in den vergangenen 40 Jahren und das gemeinsame Ziel von Schule und Verband, junge Menschen zu fördern. Bürgermeister Theo Lorenz erinnerte an die sportliche Bilanz  von 400 Lehrgängen, 250 Turnieren und 25 internationalen Wettbewerben und dankte dem ASV Burglengenfeld und dem TSV Klardorf für die Mithilfe bei der Ausrichtung. MdB Karl Holmeier kündigte eine Stärkung des Ehrenamtes durch steuerlicher Verbesserungen, eine Änderung des Haftungsrechts und eine Erhöhung der Pauschalen an.

BTTV-Präsident Claus Wagner verlieh Joachim Hanisch und Dr. Beate Panzer die Verdienstplakette des Verbandes und überreichte der Schulleiterin zusätzlich eine Urkunde und einen Teller. Blumen gab es für Altlandrat Hans Schuierer, Dagmar Gawinowski (ASV Burglengenfeld), Gisela Schnorrer (TSV Klardorf) sowie die Witwen der ehemaligen Bezirksvorsitzenden, Emmy Graichen und Susi Graml.  

 »Der Leistungssport ist die Basis für den Breitensport«, betonte der Präsident des Bayerischen Landessportverbandes, Günther Lommer (Cham). Deshalb forderte er mehr staatliche Mittel für die  Förderung der Nachwuchstalente in den Leistungszentren. 4,4 Millionen Mitglieder gehören dem Bayerischen Landessportverband an. Mit 100 000 Spielern liege die Sparte Tischtennis an 8. Stelle unter 53 Fachverbänden, so der Präsident. Er sieht erhebliches Potenzial nach oben vor allem bei den Frauen und im Seniorenbereich.

400 Lehrgänge, 250 Turniere und 25 internationale Wettbewerbe: das ist die stolze Bilanz des Landesleistungszentrums. Die besten Spieler der Welt gaben sich dort in den letzten 40 Jahren ein Stelldichein. Die Erfolgsgeschichte ist eng mit dem Namen des Zentrumsleiters Fritz Haag verbunden, dem BTTV-Präsident Claus Wagner als Anerkennung die Ehrennadel des Deutschen Tischtennisbundes in Gold verlieh.

Die Bigband des Gymnasiums umrahmte den Festakt musikalisch.

Autor: Rudi Hirsch

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